Vision Tänzer:innendorf
Unsere Initiative entstand aus einer Gruppe von Menschen, die ein neues Beispiel für und eine neue Qualität gemeinschaftlichen Lebens schaffen möchten.
Hier ist die Vision beschrieben, wie sie schon am Anfang der Vereins-Gründung stand. Diese Vision entwickelt sich stets weiter, und unsere Projekte im Schwarzwald und im Alentejo, Portugal, verändern mit ihrer Lebendigkeit auch unsere Visionen.
Wir organisieren uns als Verein, der die Begegnungsstätten in Tänzerdörfern (Orte, Gemeinschaften) initiiert, ins Entstehen bringt, und auch betreibt und verwaltet, das private Leben wird privat verwaltet. Wir möchten auch Crowdfunding-Projekte starten, um Land zu kaufen, je nachdem zusammen mit etablierten gemeinnützigen Stiftungen, oder zwischenzeitlich entsprechende Objekte pachten. Die Idee ist in einfachen Worten, das Land aus privaten (und Spekulations-) Zyklen herauszuholen und es der Erde zurückzugeben, deren Gäste wir sind. Die Tänzerdörfer sollen dem Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur dienen und gemäß unserer Vision ein Beispiel dafür schaffen, wie wir ein neues, gesundes und bewusstes Leben führen können, und in echter Verbundenheit mit uns Menschen und der Natur unsere wahren Bedürfnisse, Träume und Glück erfüllen können.
Unsere Vision
Vor dem Hintergrund jahrzehntelanger Erfahrung in Contact Improvisation, Tanz- und Körperarbeit, Therapien und Coachings, Gemeinschafts- und Gruppenarbeit möchten wir Orte zum Leben und Besuchen schaffen, an dem sich die Weisheit des Körpers und des Wohlbefindens sich mit einem neuen Gleichgewicht verbinden, wie wir mit und von der Natur leben.
Wir möchten Orte schaffen, an denen wir Heilung und persönliches Wachstum als in der Gemeinschaft unterstützt erleben, in unsere eigene Liebe zu uns selbst und zur Welt hineinwachsen und das Leben genießen können, während wir einer neuen Welt dienen, die ein bewusstes Gleichgewicht erreicht der Bedürfnisse von uns Menschen und alle anderen Arten auf dieser Erde. Und nicht als Nebeneffekt, erfüllen wir damit unsere eigenen Bedürfnisse, erleben Verbundenheit und darin Frieden.
Unsere Vision ist von vielen Ideen gespeist:
- Physische Aspekte
- Spirituelle Aspekte
Physische Aspekte
Wir möchten einen Ort erschaffen, der mit Glück und Freude gesegnet ist, einen Raum in der Natur, den wir genießen und pflegen, einen Ort, an dem wir leben, lieben, tanzen, arbeiten und einfach sein können. Vieles, was wir realisieren möchten, ist von anderen Orten und Erfahrungen inspiriert. Die folgenden Hauptaspekte möchten wir als physische Realitäten im Tänzerdorf benennen:
LebensParadies in Garten und Natur
- Unser Traum-Tänzerdorf soll mind. eine Fläche von 10 bis 50 Hektar umfassen und Räume für Privatleben, Gästehäuser, Tanzflächen, Bäume oder Wälder, Wasser wie in See oder Fluss, offene Gärten und viele Strukturen im Freien bieten. Die Verbindung zur Natur soll überall präsent sein und im Freien sollen sich nicht nur Hängematten, Sauna, Baumhütten und schöne Terrassen befinden, sondern auch die Küche, eine Badewanne, eine Wasserrutsche und offene Tanzflächen unter freiem Himmel. Das Gelände soll sichere Privatsphäre bieten.
Solarenergie wird die Bewässerung von Gärten und landwirtschaftlichen Flächen sicherstellen, Privat- und Gästehäuser können einfache Holzjurten, Lehmhütten oder komplette Häuser sein.
Es wird geeignete Räume für das Gemeinschaftsleben geben, Freiflächen, große Zelte, einen See zum Schwimmen, ein Café. - Das Tänzerdorf soll in eine größere Naturlandschaft starker Natur-Qualität eingebettet werden. Ein Wunsch-Ort für ein Tänzerdorf ist an der Westalgarve in der Nähe von Aljezur, einer Landschaft mit sehr großen Stränden und Klippen am Atlantik, Wäldern und Wiesen, Hügeln und Tälern, und großen Sanddünenlandschaften die an Sandwüste erinnern. Und derzeit sind unsere beiden Projekte im NFH Sommerecke und in Vale Bacias schon nahe dran, beide Orte beglücken uns mit Natur in allen Facetten.
15-20 menschliche Schätze
- Die Menschen, die dauerhaft im Tänzerdorf leben, widmen sich diesem Leben. Alle verfügen über jahrelange Erfahrung in der Kontaktimprovisation, Bewusstseinsarbeit und im Leben inmitten der Natur. Sie sind jeweils ein Schatz, friedliche und liebevolle Wesen, die das Gemeinschaftsleben und die persönliche Entwicklung des anderen unterstützen und den Gästen ihre spezifischen Fähigkeiten anbieten.
- Mehrere Dorfbewohner leben von Aktivitäten außerhalb des Dorfes.
Gäste willkommen
- Wir möchten Gäste in verschiedenen Formen jederzeit begrüßen und unterbringen.
Wir streben eine Grundstruktur an, in der ~ 15 Menschen für eine Retreat-Zeit hierher kommen und leben können, z.B. für 4 Wochen oder 3 Monate, und in dieser Zeit nehmen sie an den meisten Teilen des Gemeinschaftslebens teil. Sie würden in einfachen Strukturen wie Gästezimmern, Holzjurten, Baumhütten oder einem Bali-Haus leben. - Wenn wir größere Veranstaltungen wie große Jams oder Festivals organisieren, könnten mehr Gäste kommen, auf Campingbasis bis zu 80 Personen.
- Auch für kurzfristige Gäste kann die Campingstruktur genutzt werden. Privates Gastsein eines ständigen Dorfbewohners ist in dessen Wohnraum sowieso möglich.
- Während einige ständige Dorfbewohner ihren Lebensunterhalt damit verdienen, die Gaststrukturen zu unterstützen, hängt das Tänzerdorf nicht von den kommenden Gästen ab, dies ist ein Angebot.
Contact Improvisation und Community-Rhythmus
- Contact Improvisation und Meditation, Tanzpartys, Sport und viele andere Quellen von Körperweisheit und einfach Spaß sind im Tänzerdorf eine Hauptgrundlage des Gemeinschaftslebens und immer möglich. Kontaktimprovisation ist ein Basisvokabular und ein Schwerpunkt unseres Seins hier.
- Der Grundrhythmus des Retreat-Lebens könnte z.B. so aussehen: Morgens findet eine Yoga- oder Meditationssitzung statt, gefolgt von einem Workshop oder einer gemeinsamen Erforschung des Tanzes. Der Nachmittag ist ausdrücklich frei für das Privatleben, die Arbeit, den Strandbesuch oder alles, was gelebt werden möchte. Am Abend haben wir vielleicht eine Contact Jam, eine Tanzparty oder eine andere gemeinsame Aktivität. Alle Community-Aktivitäten sind ein Angebot – jeder kann für sich privat bleiben, wie sie/er möchte.
Dieser Rhythmus wird derzeit schon in Residencies und nature Journey's gelebt, und kann dort am besten erfahren werden. - Festivals oder andere spezifische Veranstaltungen haben ihre eigene Agenda und Rhythmus.
Eternal Silent Jam und andere Infrastrukturen
- Die “Eternal Silent Jam” ist ein heiliger Raum des stillen Tanzens und der Meditation. Es ist rund um die Uhr für alle Bewohner und Gäste des Tänzerdorfes geöffnet. Es ist ein Raum für tiefe Begegnungen mit sich selbst und anderen, ohne Urteil, ohne Worte, aber mit dem Fokus auf Körper-Erleben und Integration.
Die Tanz-Jurte in Vale Bacias ist eine solche Eternal Silent Jam, und wir ab Herbst 2024 stets offen dafür offen stehen. - Es sind viel mehr Infrastrukturen vorgesehen, wie Warmwasserbecken, eine Massagehütte, ein Café, Holz- und Metall-Werkstätten und hoffentlich ein gemeinsamer Kunstbereich.
- Wir möchten über Fahrräder, eBikes und Elektroautos verfügen, die mit eigener Solarenergie versorgt werden, und für unseren eigenen Share-Bedarf und zur Vermietung zur Verfügung stehen.
Spirituelle Aspekte
Wir sind dankbar für eine reiche Spiritualität, die sich jetzt in großen Teilen unserer modernen Gesellschaft Aufmerksamkeit erregt und entwickelt hat und oft in den Momenten der Verzweiflung unseres modernen Lebens gesucht wird. Ein starker Boden unserer offenen Spiritualität entstammt vielen Quellen: dem Buddhismus, den Traditionen der hawaiianischen und amerikanischen Ureinwohner, aber auch aus der modernen Wissenschaft als Ökologie- und Bewusstseinsforschung und aus langjährigem Tanzen und Erfahren der Contact Improvisation. Als Haupt-Aspekte dafür, wie sich unser spiritueller Fokus auf unser Leben im Tänzerdorf übersetzt, möchten wir die folgenden fünf Werte und Ziele benennen:
Gleichgewicht mit der Natur
- Dies ist ein sehr offensichtlicher und dringender Bedarf der Veränderung für diese Welt. Unser gegenwärtig unbewusster, sorgloser, und wirtschafts-fokussierter Lebensstil schädigt unsere natürliche Umwelt so stark, dass heute mehr Kinder, Frauen und Männer an Folgen der Umweltzerstörung sterben als an den schrecklichen Kriegen, die die Menschheit immer noch stets weiterführt und neu beginnt, als Ausdruck der äußersten Gier und Dummheit des Ego.
Die ökologischen Fußabdrücke aller „entwickelten“ Gesellschaften überdecken die Erde mehrfach und schädigen die verbleibende Gesundheit aller Ökosysteme stetig weiter. Eine Abhilfe oder Neuorientierung ist nicht in Sicht. - Im Tänzerdorf werden wir nicht nur unsere Umwelt nicht verschmutzen, sondern auch dazu beitragen, das bestehende Ökosystem vor Ort zu heilen, Böden neu zu bewalden und die Wiederherstellung von gesundem Boden und Humus sowie einen gesunden Wasserhaushalt zu fördern. Neben der Permakultur für die Bedürfnisse des Menschen werden wir Naturgebiete schaffen, respektieren und bewahren, die als Wildnis Lebensräume für die lokalen „wilden“ Arten sein werden. Menschliche Aktivitäten werden in Harmonie und Symbiose mit der biologischen Vielfalt des Lebensraums stehen. Diese Praxis der Nachhaltigkeit und des Bewusstseins muss neu erlernt werden, doch es war jahrhundertelang die Tradition indigener europäischer Gemeinschaften und jahrtausendelang vieler Naturvölker, z.B. von Aborigines in Australien.
Uns selbst ‘re-naturieren’
- Wir werden uns bemühen, nicht von der Natur getrennt zu bleiben, sondern der tägliche Teil der Natur zu werden, der wir immer waren. Viele unserer Fehler bei der Begegnung mit der Natur beruhen auf dem Verständnis, dass wir getrennt sind – Menschen seien keine Tiere und unsere Technologien selbst seien keine Natur.
Diese Trennung in unseren Köpfen möchten wir überwinden und mit den Elementen leben, mit Wind, Sand, Wasser und Sonne so viel wie möglich in Kontakt gehen. Die meisten von uns werden den größten Teil des Jahres nicht in „ihren 4 Wänden“ leben, sondern vielleicht mit 2 Wänden, oder in Strukturen die für die Natur offen sind, und verschiedene Stufen von Isolation und Schutz bieten. Wir werden mit der Natur tanzen, unsere Hände in die Erde graben, mit den Tieren und Pflanzen sprechen und zuhören, zuhören, …, zuhören. Wir wollen einen Rhythmus wiedererlangen, der gesünder, vernetzter, entspannter und natürlicher ist. - Zusammen könnten die beiden oben genannten Punkte, ‘Gleichgewicht mit der Natur’ und ‘Uns selbst ‘re-naturieren’’, eines Tages die Wieder-Erlangung von ‘Einheit mit der Natur’ ermöglichen. Wir wissen, dass wir bis dahin noch einen weiten Weg vor uns haben.
Unterstützend in und für persönliches Wachstum
- Alle Personen im Tänzerdorf erkennen an, dass das persönliche Wachstum ein zentrales Ziel des Lebens ist. Wir sind hier, um Bewusstsein zu schaffen und zu erlangen, um unsere Zweifel und Traumata zu überwinden, sowie die eingeschränkte Sicht und das eingeschränkte Glück unseres Egos.
Deshalb streben wir nach persönlichem Wachstum, um unser wahres Wesen und wahre Liebe zu entfalten. Wir alle wissen, wie viel Unterstützung wir auf diesem Weg brauchen. Wir wissen auch, wie freudvoll es ist zu sehen, wie sich unsere Lieben entwickeln, entfalten und wachsen. Wir sind eine Gemeinschaft von Menschen, die sich lieben und unterstützen auf diesem Pfad, mit viel Erfahrung und Ruhe in dieser Bewusstseinsarbeit, und mit wenig Be- und Verurteilung. Wir schaffen ein Feld der Heilung und laden alle Praktiken und Weisheiten ein, die uns helfen können, weiterzukommen und über uns hinauszuwachsen. Wir glauben an die Existenz von Gruppenseelen und wollen unsere Gruppen- und Einzelseelen auf diese Weise ernähren. - Besucher, die Contact Improvisation oder verwandte Festivals wie Easter Impro, Healing Heart, InTouch, FlowIntoSpring und ContactLove erlebt haben, können vielleicht daraus erahnen, welche Art von Feld wir hier schaffen möchten.
Weisheit des Körpers
- Wir anerkennen, dass unser Körper der Hauptintegrator all unserer Erfahrungen ist. Was wir in der Kontaktimprovisation erleben können, geht für viele von uns weit über das hinaus, was wir in manchen anderen Bewusstseinstechniken oder -praktiken erleben. Keine Therapie, keine spirituelle Praxis, keine Einsicht oder Erleuchtung kann voll wirken, wenn sie nicht auch im Körper selbst gefühlt und erfahren wird.
- Daher arbeiten wir viel mit allen Techniken, die dazu beitragen können, unsere Erfahrungen zu integrieren und mit Körper und Seele, Herz und Geist, zu lernen, in Ganzheit integriert und verbunden.
Sei es der Tanz selbst, somatisches Erleben, körperzentrierte Therapien oder einfach nur Wellness, hier liegt ein Schwerpunkt für uns, in unserem eigenen Körper.
Die meisten physischen Aspekte unterstützen diese Körpererfahrung und die ‘Re-Naturierung’ (siehe oben).
Fokus und Offenheit
- Wie jeder lebende Organismus braucht das Tänzerdorf klare Privatsphäre und geschützte Sphären, aber auch Austausch und Inspiration mit, von und nach außen.
- Es wird klare Fokuszeiten und -bereiche geben, mit klaren Grenzen und Einschränkungen, Regeln und sicheren Räumen.
- Es wird ein klares Engagement für Offenheit, für Gäste, umliegende Gemeinden und Nachbarn, externe Veranstaltungen, Inspiration jeglicher Art und lokale, europäische und Welt-Politik geben. Der Austausch soll lebendig sein, je enger die Verbindung, desto stärker die Offenheit.
- Jeder Einzelne, der hier lebt, hat einen privaten Raum und eine private Zeit, allein oder in einer Familie oder einer WohnGruppe. Es gibt die Community-Ebene, die ist ein Angebot, eine Gelegenheit und eine Einladung, keine Verpflichtung. Langzeitgäste werden Teil der Kern-Community sein.